Aktuelle Ausgabe neu

Newsletter

Abonnieren

So verbessern Sie die Candidate Experience

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken

Fragen an die HR-Werkstatt: Wie kann ich die Bewerbungserfahrung für Kandidaten verbessern?
Es antwortet: Marc Schach, CEO von talent360

Beim Recruiting verlässt jede Kandidatin und jeder Kandidat einen Bewerbungsprozess, wenn er zu zäh, kompliziert und nicht wertschätzend ist. Denn der Bewerbungsprozess ist das Profilbild deines Unternehmens – der Grund, warum Menschen sich deine Beiträge anschauen oder zum nächsten Profil gehen.

In einer Zeit, in der der Wettbewerb um Talente immer intensiver wird, ist es für Unternehmen unerlässlich, ihre Bewerbungsprozesse zu optimieren, um die besten Kandidaten anzuziehen und zu halten. Eine klare Kommunikation und effiziente Prozesse sind dabei von entscheidender Bedeutung, um das Interesse der Bewerber zu wecken und ihre Erfahrung positiv zu gestalten. Aber wie geht das genau?

Routine #1: Rollendefinition und Herausforderungen

Die klare Definition von Rollen und Aufgaben innerhalb des Bewerbungsprozesses ist der erste Schritt zur Verbesserung der Bewerbererfahrung. Dabei ist es wichtig, herausfordernde Aufgaben zu identifizieren und sicherzustellen, dass jeder im Unternehmen seine Verantwortlichkeiten kennt und effektiv ausführt. Durch die Festlegung klarer Ziele und die Zuweisung geeigneter Ressourcen können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Bewerbungsprozesse reibungslos ablaufen und eine positive Erfahrung für alle Beteiligten bieten.

Routine #2: Stellenerstellung

Die Erstellung von Stellenanzeigen erfordert mehr als nur das Aufführen von Anforderungen und Aufgaben. Ein ansprechendes Wording und die klare Kommunikation von Benefits sind entscheidend, um das Interesse potenzieller Kandidaten zu wecken und diese von der Attraktivität der Position zu überzeugen. Unternehmen sollten ihre Stellenanzeigen so gestalten, dass sie die Werte und die Kultur des Unternehmens widerspiegeln und potenzielle Bewerber ansprechen. Dies kann durch die Integration von Testimonials, Fotos und Videos sowie die Verwendung einer klaren und prägnanten Sprache erreicht werden.

Routine #3: Kandidatenkontakte und Interviewstrecken

„Ein Headhunter hat mir genau das Unternehmen empfohlen, bei dem ich mich vor vier Wochen beworben habe – weder geht jemand ans Telefon, noch bekomme ich eine Mail zurück. Ich habe meinem Bekannten, der auch Interesse hatte, abgeraten, da zu arbeiten.“ – Sarah

Was zeigt diese Geschichte? Die Art und Weise, wie Unternehmen mit Bewerbern kommunizieren und Interviews durchführen, kann einen erheblichen Einfluss auf deren Erfahrung haben. Von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Abschluss des Bewerbungsprozesses ist es wichtig, transparente und effiziente Abläufe zu gewährleisten, sei es durch persönliche Interaktionen oder automatisierte Kommunikation. Und die muss schnell sein! Heutzutage sind wir es gewohnt, dass wir innerhalb weniger Minuten ein Uber buchen können, oder wir mit wenigen Klicks Lebensmittel online bestellen, die innerhalb kurzer Zeit an unsere Haustür geliefert wird. Und so muss es auch beim Bewerbungsverfahren sein.

Alles zum Thema

Die HR-Werkstatt

Immer wieder bringen kleine Probleme die Personalarbeit zum Erliegen oder man weiß einfach nicht, wo anfangen bei neuen Anforderungen. Hier finden Sie alle Beiträge unserer HR-Werkstatt zum Nachlesen. Von Problemen bei der Ausbildung über technische oder Recruiting-Fragen bis hin zu Führungsthemen.

Unternehmen sollten sicherstellen, dass Bewerber regelmäßig über den Stand ihres Bewerbungsprozesses informiert werden und die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und Feedback zu geben. Und wieso nicht eine SMS oder E-Mail verschicken mit „Hey, wir freuen uns über deine Bewerbung, lerne uns doch schon mal kennen und übrigens buch doch gerne dein Interview“.

Wichtig? Eine gut strukturierte Landingpage kann Unternehmen dabei helfen, ihre Werte und Kultur zu präsentieren und potenziellen Kandidaten einen Einblick in den Bewerbungsprozess zu geben. Durch die Integration von Testimonials und Antworten auf häufig gestellte Fragen können Unternehmen das Interesse der Bewerber wecken und ihre Erfahrung positiv gestalten.

Routine #4: Vorbereitung von Dokumenten

„Als ich meinen neuen Job angefangen habe, hatte ich weder einen Arbeitsvertrag, noch wusste ich, wo ich genau hin soll. Ich wollte mich jetzt auch nicht aufdrängen, deswegen habe ich gewartet.“ – Timo

Die Vorbereitung von Arbeitsverträgen und Onboarding-Materialien ist entscheidend, um Bewerbungsprozesse effizient zu gestalten. Digitale Lösungen, die neue Mitarbeitende durch die Einarbeitung führen, beschleunigen diesen Prozess und bieten Bewerbern eine professionelle und transparente Erfahrung. Ein gut organisiertes Dokumentenmanagement ermöglicht Unternehmen, relevante Unterlagen schnell zu finden und zu teilen, was die Effizienz des Bewerbungsprozesses verbessert. Eine erfolgreiche Integration neuer Mitarbeiter ist für den Unternehmenserfolg entscheidend. Klar strukturierte Onboarding-Materialien und persönliche Betreuung unterstützen neue Mitarbeiter dabei, sich schnell einzuarbeiten und produktiv zu werden. Die Nutzung von Online-Plattformen und Schulungsmaterialien trägt ebenfalls dazu bei.

Insgesamt ist eine klare und schnelle Kommunikation, effiziente Prozesse und eine professionelle Herangehensweise entscheidend, um die Bewerbungserfahrung für Kandidaten zu verbessern und gleichzeitig das Image des Unternehmens als attraktiven Arbeitgeber zu stärken. Indem Unternehmen diese Aspekte prioritär behandeln, können sie Top-Talente anziehen und langfristige Erfolge in der Mitarbeitergewinnung erzielen.

Und nicht nur das: Kandidaten empfehlen Kandidaten, wenn sie einen positiven Prozess hatten. Oder raten ab, wenn es eben nicht so war. Durch die kontinuierliche Verbesserung und Anpassung der Bewerbungsprozesse können Unternehmen sicherstellen, dass sie auch in Zukunft erfolgreich bleiben und sich im Wettbewerb um Talente behaupten. Übrigens: Im gesamten Prozess gibt es in den seltensten Fällen Gründe, warum man da noch irgendwas per Post machen sollte.

Autor